Month: January 2021

Die Feministin und der Piefke

Rital Santoro Falsone spricht über ihr poyglottes Leben als Weltenbummlerin. Mit bald 80 Jahren ist sie nach wie vor voller Pläne für neue literarische Projekte.

Anita und Gernot, unser Datingplattform-Pärchen, kommt endlich, endlich zur Sache. Da gab es schon Anfragen, wie lange das noch so weitergehen soll, ohne einen Schritt vorwärts. Bitte! Nun haben sie es geschafft.

Willi Walter ist der Kommissar, also eigentlich ein degradierter, denn nach einem Fehltritt ist er nur mehr Polizeimeister in einer kleinen, bisher namenlosen Ortschaft. Aber wie es seine Aufgabe ist, geht er um. Und nicht nur das! Er fällt auf ein Schwein und trifft am selben Schauplatz auch noch auf seine Ex-Frau, die mittlerweile Karriere gemacht hat. Sein Leben ist nicht leicht. Aber wer hat schon ein leichtes Leben?

Wir bedanken uns bei unseren Hörerinnen und Hörern für ihre Aufmerksamkeit und freuen uns über eure Kommentare.

Solltet ihr eine der Folgen nachhören wollen oder interessiert es euch, welche Sendungen wir schon gemacht haben – oder was der Piefke ohne Feministin produziert hat? Hier gehts zum Cultural Broadcasting-Archiv des Freien Radio Salzkammergut:

Werbung 2021

Sie möchten um zwei, drei Jahre jünger aussehen?

Sie holen ihre Tochter von der Schule ab und werden für ihre Schwester gehalten! Allein das richtige Auto macht es möglich.

Nach dem Abgasskandal finde ich diesen Genderskandal echt hinreißend.

Und was sagen die Verantwortlichen, angesprochen auf dererlei unglaublichen Sexismus? – Das sei doch ein Kompliment. Diese Werbung setzt auf starke Frauen. So hat man auch im vorigen Jahhrhundert schon gute Werbung gemacht. Kunst hat eben Tradition. Und Werbung ist Kunst.

Kunst zeigt eben gerne nackte Frauen, und Werbung bedient sich unserer Wünsche. Frauen wollen schön sein und ewig jung. Plakative Werbung hilft uns dabei. Auch in diesem Jahrhundert. Ja, ja! Die Boys von der Automobilindustrie wissen, wie der Hase läuft.

Wenn Frauen in das Alter kommen,

in dem sie ihre Zehennägel nicht mehr selbst schneiden können,

merken sie meistens, dass etwas nicht so ist, wie es sein sollte.

Davon hätten sie niemals geträumt,

dass sie eines schönen Tages ihre Zehennägel nicht mehr

selber schneiden können.

Sie bitten ihre Freundinnen oder ihre Töchter, ihnen zu helfen,

oder sie gönnen sich eine professionelle Pediküre,

bevor der Sommer kommt.

Das kostet nicht die Welt.

Wenn Männer in das Alter kommen,

in dem sie ihre Zehennägel nicht mehr schneiden können,

haben sie entweder Ehefrauen, die ihre Zehennägel schneiden,

oder Zweitfrauen oder Geliebte, die ihnen gerne die Zehennägel schneiden,

oder sie können sich ohne Probleme Fußpflegen leisten

und während sie den Service genießen,

hängen sie denselben Träumen nach,

die sie schon in ihrer Jugend pflegten.

Willkommen 2021!

Vor einem Jahr hat meine Tochter mir diesen Blog-Zugang geschenkt. Das war ein wunderbares Weihnachtsgeschenk. Wunderbarer noch, dass sie es heuer als Weihnachtsgeschenk verlängert hat! DANKE!

Glückskekse und Regenbogen zu Jahresbeginn

Der erste Beitrag in diesem Jahr ist der Politik geschuldet. Die Grundfesten der Demokratie sehen wir in Frage gestellt, wenn in Moria und Lipa, in Kara Tepe und ähnlichen, nicht zu seltenen Unterkünften, jede Menschlichkeit fehlt.

Und wenn dann auch noch in den USA ein Marsch aufs Kapitol stattfindet, geradeso wie Margaret Atwood es uns schon in den 80ern des vorigen Jahrhunderts im „Report der Magd“ prophezeite, dann hilft Gedichte schreiben wahrscheinlich wenig. Aber es schadet auch nicht.

Immer öfter entdecke ich, dass mein Schreiben therapeutisches Schreiben ist.

Lido di Venezia

Weihnachten ist noch nicht so lange her. In manchen Wohnzimmern steht noch der Christbaum bis Lichtmess. Daher noch einmal mein Weihnachtsgedicht:

Für Moria ein Lichtermeer am 17.12.2020

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.

Ein Flüchtlingskind an Bodrums Strand

macht diese Szene allbekannt.

Ein Bild bereist die ganze Welt,

weil Menschlichkeit und Güte fehlt.

Advent , Advent, zwei Lichtlein schon.

Was ist der vielen Kinder Lohn,

die hungern, sterben ohne Wahl,

derweil wir singen von Bethlehems Stall?

Advent, Advent, der Lichtlein drei.

Ob irgendwo noch Rettung sei,

und Schutz und Schirm und gutes Leben?

Wer kann dem Lager Hoffnung geben?

Advent, Advent, nun brennen vier.

Zu Flucht und Unrecht schweigen wir,

weil wir uns selbst am nächsten sind.

Was will ein fremdes Flüchtlingskind?

Advent, Advent ein Lichtermeer.

Es zaubert keine Hilfe her.

Denn all der Kerzen mildes Licht

beendet Morias Schicksal nicht.

Dort wird geboren und begraben,

weil wir es so entschieden haben.

Moria ( zweiter Versuch in Reimen )

Moria, jetzt: Kara Tepe

Griechenland, bei Flut und Ebbe.

Flüchtlingsströme, Regen, Wind,

kein Zuhaus für Frau und Kind.

Mann und Hund am A. der Welt,

hoffen, dass der Glücksstern fällt.

Kind und Mann im Kampf ums Leben.

Frau und Hund, die sich ergeben,

in des Schicksals stumpfe Mühlen.

In Sumpf und Dreck nach Essen wühlen.

Haus und Hof zerbombt, verlassen,

wälzen sich die Menschenmassen

zu den Ärzten ohne Grenzen,

die mit Erster Hilfe glänzen.

Ein Tropfen nur auf heißem Stein,

kann niemals genügend sein.

Hunger, Durst, der Kälte Pein.

Nass, verletzt, entsetzt, allein.

Es gibt kein Vorwärts, kein Zurück.

Überleben heißt schon Glück.

Lichtermeer! Kannst Du uns retten?

Gibt´s für all die Seelen Betten,

die da betteln um ihr Recht?

Achtet drauf, so oft ihr sprecht!

Ein Wunder nur ist´s – hör gut zu –

dass die dort leiden. Und nicht du.